Öffnung der Schulen und Kindergärten – Wo bleibt die Perspektive für Kinder und Eltern?
Nach vielen Wochen der Entbehrung, des Homeschooling und der Kinderbetreuung neben der Arbeit im Homeoffice haben die Kinder und Eltern im Kreis und im Land eine Perspektive verdient. Doch weder Kreis noch Land konnten oder wollten eine Aussicht auf eine baldige Öffnung der Schulen und Kindergärten geben. Und das, obwohl die Inzidenz sich seit Anfang März nahezu konstant nach unten bewegt.
Auch die umfangreichen Recherchen des Redaktionsleiters des Pinneberger Tageblattes konnten keine Reaktion der Verwaltung provozieren. Es wurde schlicht auf das nächste (heutige) Treffen verwiesen, da immer Montags über weitere Schritte beraten wird.
Die Perspektive fehlt!
In Zeiten von strapazierten Eltern-Nerven und traurigen Kindern, die ihre Freunde endlich wiedersehen möchten, natürlich nicht zufriedenstellend. Grund genug, unseren Unmut in einer Pressemitteilung zusammen zufassen. Denn auch an der politischen Basis sind wir der Meinung, dass Kreis und Land in dieser Sache endlich Flagge bekennen müssen. Anstatt dessen werden Kinder und Eltern weiter ohne verbindliche Aussage zur Öffnungsstrategie „im Regen stehen gelassen“. Nach unserem Verständnis umfasst die „nationale Kraftanstrengung“ jedoch auch die Verwaltung und die Ministerien und diese sollten hier schon seit geraumer Zeit eine Perspektive aufzeigen anstatt immer wieder auf die nächste gemeinsame Besprechung zu verweisen.
Zwischenzeitig wurde bekannt, dass das Kultusministerium für den Kreis Pinneberg eine Öffnung der Schulen und Kindergärten zum 15. März 2021 plant – wieso nicht gleich so?
Pressemitteilung der CDU Holm vom 08. März 2021
Bereits am 02. März, also vor der letzten Bund-Länder-Konferenz in Sachen Corona-Virus am 03. März, hat Ministerpräsident Daniel Günther in einer vorab veröffentlichten Pressemitteilung darauf verwiesen, dass viele Menschen Öffnungsschritte erhoffen.
Damit traf unser Ministerpräsident einen Nerv: Natürlich wünschen sich die vielen Unternehmerinnen und Unternehmer im Land einen Ausblick auf Wiedereröffnung ihrer Geschäfte, einige Geschäftsbereiche wurden auch ausdrücklich in der Pressemitteilung erwähnt. Es erstaunt aber sehr, dass plötzlich keinerlei Rede mehr von den Kindergärten und Schulen war – und das, obwohl in den letzten Wochen und Monaten ständig wiederholt wurde, dass Kindergärten und Schulen so schnell wie möglich wieder geöffnet werden sollen. Denn nicht nur die vielen Geschäftsinhaber wünschen sich nichts mehr als wieder Kundschaft begrüßen zu können; mindestens ebenso sehr sehnen sich die Kinder nach einem Wiedersehen mit ihren Freunden in den Kindergärten und den Schulen.
Wie ist die genaue Lage?
Bezogen auf den Kreis Pinneberg lag die 7-Tage-Inzidenz am vergangenen Donnerstag nach Angaben des Land Schleswig-Holstein bei 39,2 und somit näher am „Zielwert“ von 35,0 als an der nächsten Stufe des von Bund und Ländern erarbeiteten Stufenplans, in dem ab einem Wert von 50,0 angepasste Regeln und Kontaktbeschränkungen in Kraft treten würden.
Wieso der Kreis Pinneberg die Kindergärten und Schulen trotzdem nicht öffnete, scheint einzig und alleine die Verwaltung zu wissen. In einem gut recherchierten und stark diskutierten Artikel hat der Redaktionsleiter des Pinneberger Tagesblatt, Jan Schönstedt, am Wochenende von seinem Telefon- und Emailmarathon berichtet, wobei er versuchte, die Hintergründe dazu zu erfahren. Das Ergebnis, kurz zusammengefasst: Land und Kreis schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu, aber niemand scheint grundlegendes Interesse an einer unbürokratischen und schnellen Öffnung zu haben.
Es wird Zeit!
Dabei zählt jeder Tag! Viele Eltern sind mit Homeoffice und Homeschooling stark belastet und auch die Situation für die Kindergarten-Kinder ist alles andere als optimal. Die fehlenden Sozialkontakte sind auch für die Lütten eine große Herausforderung, die nicht zu unterschätzen ist. Seitens der Politik sollten schnellstens Zeichen gesetzt werden, wie und wann es weitergeht. Anstatt dessen wird auf die nächste Beratung verwiesen, die nach übereinstimmenden Aussagen immer am Montag erfolgt.
Wie kann es sein, dass seitens des Landes mit nur wenigen Tagen Vorlauf der Einzelhandel geöffnet wird, es jedoch nicht machbar scheint, in demselben Zeitraum auch eine Öffnungsperspektive für Schulen und Kindergärten aufzuzeigen?
Natürlich ist es leichter, dem Einzelhandel unter Auflagen zu erlauben zu öffnen als die Kindergärten und Schulen wieder hochzufahren. Allerdings stellt sich immer öfter die Frage, wo der Anteil der Verwaltung an der „nationalen Kraftanstrengung“ bleibt, wenn es um die Bekämpfung der Pandemie und ihrer Folgen geht. Das es den Kleinsten unserer Gesellschaft (und ihren Eltern) an einer Lobby fehlt, ist hinlänglich bekannt. Aber die jetzige Situation ist untragbar und zeigt einmal mehr auf, dass die Lütten und ihre Familien eben doch vergessen werden, wenn es darauf ankommt.
Es kann losgehen!
Entgegen anderslautender Stimmen aus dem Ministerium und der Kreisverwaltung stehen Schulen und Kindergärten in den Startlöchern, um die Kinder im Rahmen der Corona-Maßnahmen wieder zu begrüßen und zu betreuen. Das Argument, es bedürfe etwas längerem Vorlauf, um die Kinderbetreuung wieder komplett hochzufahren, ist also nicht gültig. Auch dürfte es für die Busunternehmer des Landes ein ebenso Leichtes sein, mit wenigen Tagen Vorlauf die Schülerbeförderung wieder auf altes Niveau zu bringen – woran liegt es also, dass es keine Perspektive gibt?
An der häufig herbeigezogenen Inzidenz kann es nicht liegen, denn diese zeigt seit Anfang März eine eindeutige Tendenz: Nach unten in Richtung der 35,0! Auch kann es zumindest für die Gemeinde Holm nicht an fehlenden Möglichkeiten für Corona-Tests für das Personal in Schule und Kindergärten liegen: Diese wurden quasi über Nacht auf Initiative von Bürgermeister Uwe Hüttner in enger Zusammenarbeit mit Familie Schellin-Schulz von der Holmer Apotheke aus dem Boden gestampft!
Jetzt muss was passieren!
Wir erwarten insbesondere von der Kreisverwaltung, aber auch von der Landespolitik neben einem verbindlichen Öffnungsplan für Kindergärten und Schulen endlich eine deutlich bessere Kommunikation. Es wird von allem Bürgern ein Höchstmaß an Flexibilität erwartet, gleichwohl scheint die Verwaltung beim eigenen Handeln einen anderen Maßstab anzulegen, was sich zuletzt auch in der nicht nachvollziehbaren Sperrung der Holmer Sandberge auch für Ortsansässige zeigte.
Gemeinsam stark gegen Corona – alle Infos gebündelt
Für weitere Informationen möchten wir Sie auf die Homepages des Amt Geest und Marsch Südholstein (ehemals Amt Moorrege), der CDU Schleswig-Holstein sowie der CDU Deutschland aufmerksam machen.
Gebündelte Informationen um das aktuelle Geschehen bekommen Sie auch auf der Webseite des Sozialministeriums.
Einen guten Überblick über das Geschehen der letzten Monate erhalten Sie auch auf unserer Infoseite zu Corona!
Es kommt weiterhin darauf an, dass wir als Schleswig-Holsteiner alle zusammenhalten und uns in Solidarität üben: Der Schlüssel sind wir!
Herzliche Grüße & Bleiben Sie gesund,
Ihre CDU Holm